Praxis, Homöopathie, Naturheilkunde
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Homöopathie und Naturheilkunde
Homöopathie und Naturheilkunde

Ohrenschmerzen und Mittelohrentzündung

Die akute Mittelohrentzündung (Otitis media) ist insbesondere bei (Klein-)Kindern eine häufig vorkommende Erkrankung. Die Infektion steigt meist von der Nase über die Ohrtrompete ins Mittelohr auf, insbesondere wenn durch heftiges Schnäuzen die Erreger vom Rachen in die Ohrtrompete gepresst werden. Von außen können die Erreger allenfalls auch bei Trommelfellverletzungen ins Mittelohr eindringen. Die Paukenhöhlenschleimhaut entzündet sich, und es bildet sich (eitriges) Sekret.

Die Betroffenen klagen typischerweise über heftige, pulsierende Ohrenschmerzen und Schwerhörigkeit. Sie fühlen sich krank und haben Fieber und Kopfschmerzen. Kleine Kinder zeigen oft ein uncharakteristisches Bild mit Fieber, Nahrungsverweigerung, Unruhe und Magen-Darm-Beschwerden.

Kommt es durch die Entzündung zu einer spontanen Eröffnung des Trommelfells, tritt Flüssigkeit aus dem Gehörgang aus (Otorrhoe, Ohrlaufen) und die heftigen Schmerzen lassen fast schlagartig nach.

Schulmedizinisch werden Mittelohrentzündungen mit Antibiotika, Schmerzmitteln und abschwellenden Nasentropfen behandelt. Allerdings haben schulmedizinische Studien nachgewiesen, dass Antibiotika weder die Dauer der Erkrankung verkürzen, noch langfristige Komplikationen wie Hörverlust zu verhindern vermögen.

Bei sehr starken Schmerzen und vorgewölbtem Trommelfell ist evtl. ein kleiner Trommelfellschnitt nötig, damit der Paukenerguss abfließen kann (Parazentese). Manchmal wird ein Paukenröhrchen eingelegt, um das eitrige Sekret aus dem Mittelohr abzuleiten.

 

Hausmittel und unterstützende Maßnahmen

  • Starkes Schnäuzen vermeiden, weil dadurch die Erreger ins Mittelohr gedrückt werden!
  • Meersalz-Nasentropfen oder andere abschwellende Nasentropfen zur Behandlung des Tubenkatarrhs
  • Nasenspülungen mit Kochsalzlösung bei Tubenkatarrh, wie im Kapitel „Schnupfen" beschrieben
  • Warmes Olivenöl ins Ohr einträufeln (nicht bei laufenden Ohren, d.h. bei perforiertem Trommelfell!)
  • Bei Kindern evtl. zeitweilig auf Milchprodukte verzichten. Ziegenmilch, Sojamilch oder Reismilch sind eine Alternative zur Kuhmilch
  • Bei wiederkehrenden Mittelohrentzündungen sollten die Kinder nicht im Liegen mit der Flasche ernährt werden, weil dies das Bakterienwachstum in der Eustachischen Röhre fördert.
  • Kleingeschnittene Zwiebel in ein Gazesäckchen geben und etwa 2 Minuten in kochendes Wasser tauchen. Nach dem Abkühlen auf ca. 40 °C auf das schmerzhafte Ohr legen. Anschließend mit einem Tuch fixieren. Die Zwiebel ist ein altbewährtes Mittel gegen Ohrenschmerzen und -entzündung.
  • Die Verwendung von indianischen Ohrenkerzen (pflanzlich hergestellte Röhren, die angezündet werden und über den Gehöreingang gehalten dann langsam abglimmen, z.B. von Biosun) hilft gegen die Schmerzen und beruhigt die angespannten Nerven.
  • Einen Tropfen japanisches Heilpflanzenöl auf Watte geben und ins Ohr stecken
  • Einen Topfenwickel (als Fertigpräparat: Quarkpack) auf dem Warzenfortsatz hinter dem Ohr auflegen
  • Wärmebehandlung durch Rotlichtlampen
  • Schleimlösende Mittel helfen bei Tubenkatarrh und daraus entstehenden Mittelohrentzündungen, um den Sekretabfluss aus dem Mittelohr über die eustachische Röhre zu erleichtern. Hierzu gehören alle unter Schnupfen genannten Mittel.

Teemischung:

20 g Epimedium Herba, 25 g Kamille, 25 g Spitzwegerich, 25 g Hagebutten und 25 g Pfefferminze mischen. 1 EL der Mischung mit ¼ l kochendem Wasser aufbrühen, 10 Minuten ziehen lassen und dann abseihen. Tagsüber trinken.

 

 

Schüssler-Salze

 

Nr.3 Ferrum phosphoricum und Nr. 4 Kalium chloratum bei akuter Entzündung

 

Nr. 6 Kalium sulfuricum bei eitrigen Absonderungen aus dem Ohr

 

Nr. 2 Calcium phosphoricum und Nr.11 Silicea bei Neigung zu wiederkehrenden Ohrenentzündungen

 

Homöopathische Einzelmittel

Das passende homöopathische Mittel kann manchmal innerhalb kürzester Zeit (wenige Minuten bis zu max. einer Stunde) zu einer Verbesserung der Beschwerden führen, wenn es der Symptomatik entsprechend richtig ausgewählt wurde. Bei Anzeichen von Kopf- und Nackenschmerzen, bei Fieberanstieg und Schläfrigkeit ist unbedingt eine fachärztliche Untersuchung erforderlich, um eine Meningitis (Hirnhautentzündung) auszuschließen!

Aconitum napellus: Plötzlich beginnende und heftige Ohrenschmerzen, besonders linksseitig. Unruhe und Angst. Viel Durst. Trockene, heiße Haut. Hohes Fieber. Verursacht durch kalten trockenen Wind oder Zugluft, Schreck oder Angst. Verschlimmerung in der Nacht. Verbesserung, sobald Schweiß produziert wird.

Der Sturmhut ist das Mittel der ersten Stunde bei Erkältungen aller Art.

 

Belladonna: Plötzlich einsetzende klopfende, unerträgliche Ohrenschmerzen. Manchmal ist eher das rechte Ohr betroffen. Die Ohrmuschel ist gerötet, rotes heißes Gesicht und erweiterte Pupillen, glasige Augen. Kalte Hände und Füße. Kein Durst, obwohl Mund und Hals trocken sind, Fieber mit innerer Unruhe. Verursacht durch Zugluft und feuchte Kälte. Verschlimmerung nachmittags und abends. Verschlimmerung durch Aufdecken, Berührung und Erschütterung. Verbesserung durch warme Anwendungen.

Die Tollkirsche ist das klassische Fieber- und Entzündungsmittel.

 

Chamomilla: Die Ohrenschmerzen sind unerträglich, das Fieber steht weniger im Vordergrund. Unleidliches und unruhiges Gemüt. Die eine Wange ist rot, die andere ist blass. Verursacht durch Ärger. Die Ohrenschmerzen werden schlimmer durch Berührung und schlimmer durch Wind. Herumtragen oder Umherfahren im Auto bessert Beschwerden und Laune.

Kamille ist erstes Mittel der Wahl bei unleidlichen und quengeligen Kindern mit Ohrenschmerzen.

 

Ferrum phosphoricum: Langsam zunehmender Beginn der Ohrenschmerzen. Das Fieber kann sehr hoch sein, ohne dass besondere Beeinträchtigungen auftreten. Blasses oder gerötetes Gesicht. Kalte Anwendungen bessern die Beschwerden. Verschlimmerung nachts.

Eisenphosphat kann in symptomarmen Fällen (auch als Schüssler-Salz) gegeben werden, wenn Belladonna keine Wirkung zeigte.

 

Mercurius solubilis: Klarer Schnupfen, dann dicke Absonderungen, daraufhin Mittelohrenzündung. Verschlimmerung nachts und im Bett, Besserung durch kalte Anwendungen. Die Zunge ist schmutzig-weiß belegt. Übler Mundgeruch, übermäßiger Speichelfluss und starke Schweiße. Eitrige Absonderungen aus dem Ohr.

 

Homöopathisches Quecksilber hilft bei akuter und wiederkehrender Mittelohrentzündung mit ausgeprägter Eiterungstendenz.

 

Pulsatilla pratensis: Die Otitis beginnt mit einer Erkältung, die sich zur Mittelohrentzündung weiterentwickelt. Schmerzhaftes Gefühl, als wolle das Ohr bersten. Weinerliche, wechselhafte Stimmungen. Große Anhänglichkeit. Kein Durst. Das Hörvermögen ist vermindert. Die Beschwerden bessern sich durch kühle Anwendungen und an der frischen Luft. Verbesserung durch Trost. Verschlimmerung durch Hitze und nachts.

Die Küchenschelle ist das am häufigsten angezeigte Mittel bei akuter und chronischer Mittelohrentzündung. Die weinerliche Stimmung bei Pulsatilla ist sanft, im Gegensatz zum aufreibend quengeligen und gereizten Temperament bei Chamomilla.

 

Silicea: Chronischer Mittelohrkatarrh (seröse Otitis), der zu chronischen Schmerzen und Gehörverlust führt. Verstopfte Ohren mit einem knackenden Geräusch beim Gähnen oder Schlucken (= Tubenkatarrh). Ohrsekret riecht nach Käse. Schlimmer durch Kälte, beim Entblößen des Ohres, bei Zugluft, durch laute Geräusche. Besser durch Bedecken der Ohren und durch äußere Wärme.

 

Die Kieselerde passt konstitutionell insbesondere für schlanke zerbrechliche, ruhige Kinder mit Erkältungsneigung und einem Mangel an Ausdauer.

 

 





 

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