Phytolacca
Die Amerikanische Kermesbeere, auch Amerika-Kermesbeere und Zehnmännige Kermesbeere genannt, ist eine 1-3 Meter hoch wachsende krautige Pflanze. Das natürliche Verbreitungsgebiet befindet sich in Nordamerika.
Rohe oder nicht fertig gekochte Pflanzenteile sind giftig und stark schleimhautreizend. Der Verzehr führt zu Erbrechen, blutigen Durchfällen, Schwindel und Blutdruckabfall. In schweren Fällen treten Krämpfe auf, die zum Tod durch Atemlähmung führen können.
Die Beeren wurden jedoch früher in Frankreich, Spanien und Portugal zum Färben von Rotwein verwendet sowie als Textilfarbstoff.
In Nordamerika wurde Phytolacca americana auch als Brech- und Abführmittel eingesetzt. Die getrockneten Wurzeln und Beeren haben schmerzstillende, entzündungshemmende, antirheumatische, auswurffördernde und narkotisierende Wirkung.
Allgemeines
Wirkt auf Lymphknoten und Drüsen wie Brustdrüsen, Mandeln, Ohrspeicheldrüsen und Hoden.
Heftiges Schmerz- und Zerschlagenheitsgefühl im ganzen Körper. Der Kranke hat das Bedürfnis, sich zu bewegen, aber ohne Linderung.
Wandernde, schießende, stechende Schmerzen, wie elektrische Stöße. Zähe, fadenziehende Absonderungen.
Geist und Gemüt
Völlige Gleichgültigkeit gegenüber dem Leben; sicher, bald zu sterben. Apathie und Unfähigkeit zu geistiger Arbeit.
Kopf
Kopfschmerzen mit Übelkeit; beginnend in der Stirn und sich nach hinten ausbreitend. Schwindel; wenn er sich aufrichtet, wird er ohnmächtig.
Hals und
Mund
Brennen im Rachen; kann nichts Heißes schlucken. Heftige Halsschmerzen, die beim Schlucken zu den Ohren ausstrahlen. re> li. Halsschmerzen besser durch kalte Getränke und schlimmer
durch warme Getränke.
Dunkelrote Rachenhinterwand, Zungenspitze ist rot.
die Mandeln sind geschwollen, zuerst sehr stark gerötet, dann erscheinen weiße Stippchen, die konfluieren und diphtherieähnliche Beläge bilden können. Die Mandelentzündung geht mit hohem Fieber, Kopf- und Rückenschmerzen sowie dem Gefühl des Zerschlagenseins einher. Harte, schmerzhafte Schwellung der Halslymphknoten.
Unwiderstehliches Bedürfnis, mit den Zähnen zu knirschen.
Zahnungsbeschwerden oder Zahnschmerzen mit Linderung durch Zusammenbeißen der Zähne.
Brust
Brustentzündung (Mastitis); die Brüste sind sehr hart, stark geschwollen, heiß und schmerzhaft. Beim Stillen strahlt der Schmerz über den ganzen Körper aus. Rissige Brustwarzen.
Chronische Absonderungen aus der Brust, lange nach der Stillzeit. Während der Regel geschwollene, harte und schmerzempfindliche Brüste. Harte, schmerzhafte Knoten in der
Brust.
Extremitäten
Rheumatische Schmerzen in den Muskeln, Gelenken und peripheren Nerven mit Verschlimmerung durch Bewegung und bei nasskaltem Wetter. Rheumatische Beschwerden nach
Mandelentzündung; harte, empfindliche und sehr heiße Gelenkschwellungen. Ischiasbeschwerden, bei denen der Schmerz an der Außenseite des Beines hinabläuft. Schmerzen an den
Sehnenansätzen (Tendinitis, Bursitis) und nächtliche Knochenschmerzen.
Modalitäten
Verschlimmerung: Kälte, feuchte Kälte; nachts; Schlucken, heiße Getränke.
Besserung: Im Liegen (auf dem Bauch); kalte Getränke; Ruhe; Wärme; trockenes Wetter.
Vorherrschende Angriffsseite: Rechts.
Causa
Folgen von Mandelentzündungen.
Klinische
Indikationen
Angina tonsillaris. Arthritis. Dentitio
difficilis. Galaktorrhö.
Ischialgie. Kopfschmerzen. Mammopathia fibrozystica. Mastitis. Mumps. Orchitis. Pharyngitis. Rheumatismus. Scharlach. Sinusitis. Zahnschmerzen.
Vergleichbare Arzneimittel
Phytolacca wurde von Kent als „pflanzliches Quecksilber“ bezeichnet, aufgrund seiner syphilitischen Eigenschaften, die Wirkung auf Knochen,Drüsen und Hals.
Leitsymptome
♣ Schmerzen im Hals beim Schlucken, strahlen zum Ohr aus
♣ Kann bei Hals- oder Mandelentzündung nichts Warmes/Heißes trinken
♣ Brustdrüsen hart geschwollen, knotig und sehr schmerzhaft
♣ Brustdrüsenentzündung mit ausstrahlendem Schmerz beim Stillen
♣ Steifer und schmerzhafter Nacken
♣ Rheumatische Gelenkschmerzen
♣ Oft rechte Seite stärker betroffen